Samstag, 1. September 2012

Der Elefantenhimmel

สวัสดี

Der Sommer ist die Jahreszeit, in der man in den Urlaub fährt, er bedeutet Ferien, Strand und ultrahart chillen. Für sechs von uns (ich hoffe ich habe jetzt keinen vergessen) bedeutet er aber auch den Beginn eines neuen Lebensabschnittes, denn wir haben jetzt unser Abi (weil wir toll sind) und für die meisten von uns heißt das Reisen. Ob nach Neuseeland, Amerika, ins leidenschaftliche Italien oder sonst wo hin, die Ziele sind allesamt herrlich.
Ich war in den letzten zwei einhalb Wochen in Thailand. Dort habe ich einige schöne Sachen gemacht, aber was besonders gut war, war der Elephant Nature Park.
Elefant Nature Park (ENP) wurde in den Neunzigern von Sangduen "Lek" Chailert eröffnet. Lek wuchs in einem der Hilltribes von Thailand auf, und lernte von frühauf kennen, wie Elephanten für Zwecke wie Tourismus oder Abholzung gefoltert werden. Seit einigen Jahren ist das Einsetzen von Elefanten in der Abholzung verboten, wodurch es in den Straßen Bangkoks und anderer Städte nun viele Bettelelefanten gibt. Lek, die von kindauf eine enge Beziehung zu den Dickhäutern hat, eröffnete deshalb das camp als Schutzgebiet für Elefanten. Freiwilligen aus aller Welt ist es möglich, hier für eine oder zwei Wochen (für Geld) zu wohnen, bei der Arbeit zu helfen und Zeit mit den Elefanten (und vielen Hunden) zu verbringen. Es wird nicht auf ihnen geritten, sie führen keine tricks vor, aber man kann sie füttern und streicheln, man kann sie sogar baden.

Fast alle der über dreißig Elefanten im ENP haben früher gebettelt, waren in Shows oder es wurde auf ihnen geritten. Hierdurch erlitten fast alle das sogenannte training, das tagelang Folter und Hunger bedeutete.


Bei ENP einer der Freiwilligen zu sein (ich war für eine Woche dort) war aus vielen Verschiedenen Gründen eine tolle Erfahrung. Man lernt Menschen aus aller Welt kennen und teilt unglaubliche Momente mit ihnen. Man verbringt Zeit mit den Elefanten, baut eine Beziehung zu ihnen auf und lernt viel über sie. Man verbringt Zeit in der Natur und ist von Menschen wie Lek unglaublich inspiriert. Aber das beste ist, das man das Gefühl hat wirklich etwas zu bewirken. Wir sitzen jeden Freitag im Büro und reden mal über wichtige, mal über unwichtige Dinge. Das ist auch sehr gut und macht einen Heidenspaß, und natürlich wird auch da etwas bewirkt. Aber wirklich mit den eigenen Händen etwas zu machen, von dem man weiß, dass es dem hilft wofür man steht, ist dann doch nochmal ein schöneres Gefühl.
Ich würde allen, die nach Thailand fahren empfehlen, mindestens eine Woche den Elephant Nature Park zu besuchen, und allen, die nicht nach Thailand fahren, empfehlen nach Thailand zu fahren. Die Erfahrungen dort sind unvergleichlich und sehr bereichernd.

Hier noch ein paar Bilder, damit ihr eine ungefähre Idee davon bekommt, wie es im ENP so ist:




So ich hoffe, ich habe euch einen kleinen Einblick gewährt. Falls ihr nach Thailand fahrt, oder jemanden kennt der es tut, dann macht bitte darauf aufmerksam, dass es den Elefanten NICHT gefällt, wenn auf ihnen geritten wird. Dass sie NICHT gerne malen. Dass hinter alledem das oben gezeigt "training" und ein trauriges Leben steht. Natürlich gibt es auch Elefantenbesitzer, die ihre Tiere gut behandeln, aber traurigerweise ist dies meistens nicht der Fall.
Und wenn ihr irgendwo anders hinfahrt, dann gibt es höchst wahrscheinlich auch dort eine Organisation, wo man freiwillig Tieren oder der Natur helfen kann, sogenanntes Eco-Travelling. Wo auch immer ihr das vielleicht macht, ich garantiere euch, es wird wunderbar.

Viele Grüße mit jetlag oder auch
อาศิรพจน์

Charlotte