Donnerstag, 29. März 2012

Plädoyer zur Zukunft


Hier ein kleiner Einblick in meine ungeordneten Gedanken, ich weiß, dass es schlecht ist.


Ich bin nun 17 Jahre alt und verstehe immer nocht nichts von der Welt. Kann es sein, dass uns Bequemlichkeit vorantreibt? Dass uns langfristiges Handeln zu kompliziert und unkomfortabel erscheint? Dass wir die Augen verschließen vor dem, was kommen wird und uns lieber auf das Hier und Jetzt konzentrieren wollen? Und wenn dies so ist und wir die Zukunft ausblenden, selbst dann könnte nicht das passieren, was im Moment in der Welt passiert. Alle wissen, dass es Hunger auf der Welt gibt und alle wissen, dass es Krieg gibt, Elend, Armut, Gewalt und Terror. Doch es ist so unnahbar. Es ist weit weg. Es ist verständlich, dass uns das, was so weit weg passiert, zwar berührt, aber nicht anregt. 
Wir, heute hier in unserer gemütlich friedlichen, westlichen Welt sehen nichts vom Leid der Menschen am anderen Ende der Welt und wir denken auch nicht, dass es uns jemals auch so schlecht gehen könnte. Denn es ist doch das Mitleid, was uns dazu bewegen sollte, zu helfen und wie auch Schopenhauer schon sagte, identifiziert man sich vorerst selbst mit den Leidenden, um Mitleid zu verspüren. Verspüren wir kein Mitleid, weil wir uns nicht mit den Menschen identifizieren können? Denken wir also, dass uns zwar Leid widerfahren kann, aber wir nie in solch großer materieller Armut leben werden, wie all die Menschen, die Hunger leiden? Nie wird uns hier das Essen ausgehen, wir sind gut ausgerüstet für die Zukunft, unsere Kinder werden eine gute Ausbildung bekommen und es ist genug Geld für alle da. Das ist erstens unfair, doch möchte ich jetzt auch nicht den großen Moralapostel spielen, denn das eigene Leben und dessen Umfeld nehmen sicherlich die größte Priorität für einen ein, doch zweitens können wir uns dessen gar nicht sicher sein. Ich will auch keine pessimistischen Zukunftsbilder projizieren, aber rein theoretisch ist es möglich, dass Europa Afrika mehr ähnelt, als wir es uns vorzustellen wagen. Es gibt mehrere Wege, die wir gehen können, doch dies wäre einer. Wir denken nie zuende. Was wird wirklich kommen? Man stelle sich nur die zahlreichen Naturkatastrophen vor, die der Klimawandel mit sich bringt. Die Überschwemmungen, die weite Landteile Europas nicht mehr bewohnbar machen, eine mögliche Eiszeit, Klimaflüchtlinge aus aller Welt, Überpopulation und so weiter. Ist es diese Zukunft, die wir uns für unser Land wünschen? Was wird aus der guten Ausbildung der Kinder? Werden sie noch so wohlbehütet aufwachsen können? Ich möchte so nicht in die Zukunft blicken. Ich bin immer davon ausgegangen, dass Eltern ihren Kindern ein besseres Leben bereiten wollen, aber das ist nicht immer einfach und viele können und wollen nicht verstehen, dass die Politik, die heute gemacht wird, großen Einfluss auf das Leben Millionen anderer in den kommenden Jahren haben wird. Ich bin mir gar nicht mal so sicher, ob es nicht wirklich so ist, ob das nicht zu überspitzt formuliert ist. Es wird die globale Erwärmung geben. Ist das nicht schon längst bewiesen? Es wird große Umwälzungen in diesem Jahrhundert geben, es wird zu Katastrophen kommen, es wird zu Unruhen kommen, es wird ein Protest gegen die Natur kommen, die uns all den Kummer beschwert - obwohl die Natur natürlich nicht die Schuld am Klimawandel trägt. Wir werden nicht nur mit Naturkatastrophen wie Dürren, Stürmen oder Überschwemmungen rechnen müssen. Wo immer es Leid gibt - und das wird es geben - wird in Menschen etwas aufgerüttelt: Das Gefühl der Ungerechtigkeit. Das wiederum erzeugt Zorn und wo Zorn ist, wird bald auch Gewalt sein. Wo Gewalt ist, verschwindet das Vertrauen und all das wird durch Korruption und Verschweigen verstärkt. Es ist das "worst case" Szenario, das gebe ich zu und es ist nicht leicht für Politiker heute bei all den diplomatischen Schwierigkeiten, einen Konsens zu finden und wirklich etwas zu bewegen. Doch trotzdem kann es so nicht weiter gehen. 
Ich kann es mir ehrlich nicht vorstellen, dass die kleine heile Welt in der ich lebe, zerbrechen wird und ich mit realen, materiellen Problemen konfrontiert werde. Ehrlich gesagt, möchte ich es mir nicht vorstellen. Es gibt eine Alternative. Man muss für diese Alternative den persönlichen Luxus in den Hintergrund stellen, ja sich vielleicht sogar prinzipiell die Frage stellen, wozu brauche ich das überhaupt. Wozu brauche ich noch mehr Geld? Wozu brauche ich noch einen neuen Anzug, ein neues Auto oder ein neues Haus? Der Weg ist nicht bequem und wir müssen diesen Luxus der Bequemlichkeit endlich abschütteln und uns die Realität vor Augen führen. Wir müssen für die Alternative kämpfen. Denn ich will, dass meine Zukunft anders aussieht, als die Zukunft, die Generationen vor mir hatten. Ich will eine friedliche und glückliche Welt, auch wenn das eine Utopie ist. Sorry auch für die schlechte Polemik.
(kleine Ironie am Ende)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen